Mehr als 15.000 Teilnehmer, 300 Aussteller und 600 Speaker: Mit diesen Zahlen endete die diesjährige Smart Country Convention (kurz: SCCON) in Berlin. Die Ausstellung gilt als die größte Smart City und Digitalisierungsmesse für den öffentlichen Sektor in Deutschland. Städte und Regionen zeigen, wie sie sich hinsichtlich der urbanen Transformation und der Digitalisierung der Verwaltung kontinuierlich weiterentwickeln. Vertretungen seitens der Bundes- und Landespolitik machen darauf aufmerksam, wie die notwendigen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Entwicklung des öffentlichen Raumes ausgestaltet sein können und Unternehmen und Start-ups präsentieren neue innovative Lösungen.

Mit dabei war auch unsere Kollegin Dr. Lucia Wright. Drei Tage lang hat sie die Gelegenheit genutzt, um sich mit bekannten – und neuen – Personen aus dem Kommunalsektor auszutauschen. Parallel zur SCCON in Berlin fand mit dem Smart City Expo World Congress (kurz: SCEWC) in Barcelona auch die größte internationale Messe für Städte und die urbane Innovation statt. In drei Tagen kamen hier über 25.000 Teilnehmer aus insgesamt 140 Ländern zusammen. Auch an unserem Messestand war so Einiges los: Unsere Kolleginnen Corina Picker und Leonie Schiermeyer haben sich intensiv mit den Besuchern über die aktuellen Herausforderungen der urbanen Transformation ausgetauscht.

Zusammen mit Project Managerin Lucia Wright haben alle drei nun ihre Eindrücke aus den Gesprächen auf den beiden Messen gebündelt. Hier sind ihre Top 5 Takeaways:

1. Immer mehr Städte erkennen das Potenzial, das die gezielte Nutzung städtischer Daten birgt. Einige von ihnen gehen auch bereits in die aktive Umsetzung und entwickeln urbane Datenplattformen, um die Informationen zu bündeln. Aber: Vielen Kommunen fehlt dabei eine passende Datenstrategie
    
2. Ohne diesen ganzheitlichen strategischen Ansatz können urbane Datenplattformen nicht ihr volles Potenzial entfalten. Bevor es in die konkrete Umsetzung der Plattformen geht, sollten die damit verbundenen Ziele klar definiert sein. Und: Es braucht klare und einheitliche interne Prozesse, die dafür sorgen, dass die notwendigen Daten einheitlich erhoben und in die Plattformen eingespeist werden
    
3. Auch das Verständnis für den eigentlichen Nutzen der Digitalisierung wächst. Offene und transparente Prozesse sind entscheidende Faktoren dafür, dass eine nachhaltige urbane Transformation gelingt. Wichtig ist jedoch, dass diese Entwicklung nicht ins Stocken gerät. Dazu müssen die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Transformation auf Bundes- und Landesebene zu beschleunigen
    
4. Lösungen müssen transferabel sein, das heißt: Je enger Kommunen untereinander vernetzt sind, desto mehr Synergieeffekte können daraus entstehen. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit zwischen Lösungsanbietern und den verschiedenen Kommunen. Bereits erworbenes Wissen sollte ausgetauscht und so die Entwicklung der Städte insgesamt vorangetrieben werden—und das gilt nicht nur für MPSC-geförderte Kommunen
    
5. Erst durch die gezielte Vernetzung der verschiedenen Informationen auf einer Plattform kann diese auch tatsächlich dazu beitragen, dass auch Synergieeffekte zwischen den einzelnen Abteilungen einer Kommune entstehen und die urbane Transformation auf diese Weise beschleunigt wird. Leider herrscht vielerorts aber noch immer ein Silo-Denken in den Kommunen vor, das die Entwicklung entscheidend hemmt

All diese Erkenntnisse sind für uns ungemein wertvoll. Denn sie zeigen: Je mehr Städten diese grundlegenden Aspekte bewusst sind, desto schneller kann eine nachhaltige urbane Transformation insgesamt voranschreiten. Dazu wollen auch wir unseren Beitrag leisten und Städte, Stadtwerke und die entsprechenden Lösungsanbieter mit frischen Eindrücken und Ideen gezielt auf ihrem Weg begleiten.