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 |  ifo Institut: Materialmangel hält Industrieunternehmen weiter in Atem

ifo Institut: Materialmangel hält Industrieunternehmen weiter in Atem

 

Die Lage bleibt weiterhin angespannt: Auch im Oktober hatte die überwiegende Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen mit dem Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen zu kämpfen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach beklagten über 70 Prozent der befragten Firmen derartige Engpässe.

Angesichts dieser Zahl scheint sich die Situation im Vergleich zum September zwar leicht verbessert zu haben. Im Vormonat lag die Quote der Industrieunternehmen, die unter dem Materialmangel litten, noch um sieben Prozentpunkte höher. Von Entwarnung kann aber weiterhin keine Rede sein – im Gegenteil. Gerade mit Blick auf die künftige Entwicklung zeichnet sich ein düsteres Bild ab: Im Durchschnitt gehen die Industriefirmen davon aus, dass die Probleme noch etwa acht Monate andauern werden.

 

Chemische Industrie erwartet langfristige Lieferengpässe

Besonders besorgt schaut dabei die Chemische Industrie in die Zukunft. Hier gehen die befragten Firmen sogar von andauernden Lieferengpässen über den Zeitraum der kommenden zehn Monate aus. An zweiter Stelle rangiert die Automobilindustrie, die eine ähnliche Prognose zeichnet. Die kürzesten Lieferengpässe erwarten hingegen die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln; sie gehen von einer weiterhin angespannten Lage in den nächsten 5,5 Monaten aus.

Als Konsequenz planen dem ifo Institut zufolge viele der Unternehmen, weiter an der Preisschraube zu drehen – und das über alle betroffenen Branchen hinweg. Vielerorts müssen zudem die Produktionen heruntergefahren oder sogar ganz gestoppt werden. Wollen die betroffenen Firmen eine drohende Insolvenz verhindern, ist nun Handeln gefragt; beispielsweise indem Lieferketten so weit wie möglich optimiert oder verschiedenste Finanzierungsinstrumente sinnvoll eingesetzt werden.