Urbane Transformation Praxisdossier 2025

 |  Praxisdossier: Monitoring und Evaluation für smarte Stadtentwicklung

Praxisdossier: Monitoring und Evaluation für smarte Stadtentwicklung

 

Unser Team Urbane Transformation hat für unser neues Praxisdossier untersucht, inwiefern die Städte in Deutschland bereits Monitoring- und Evaluationskonzepte zur Fortschrittsmessung von Smart-City-Maßnahmen entwickelt und bei sich etabliert haben.

Die urbane Transformation der Kommunen in Deutschland schreitet stetig voran. Im Zentrum steht dabei das Konzept von Smart Cities – das sind Städte, die nicht nur digital-affin sind, sondern vor allem ihre Resilienz und Nachhaltigkeit strategisch ausbauen. Um diese komplexe Entwicklung effektiv steuern zu können, bedarf es eines verlässlichen und systematischen Monitorings. Doch haben deutsche Smart Cities die konzeptionelle Fortschritts- und Erfolgsmessung überhaupt bereits bei sich verankert?  Wir haben uns den Status quo für das neue Praxisdossier einmal näher angesehen.  >> Hier geht es direkt zum Praxisdossier. <<


Smart-City-Ranking bildet Datenbasis

Das Ergebnis: Unter den Top 50 Smart Cities in Deutschland verfügen aktuell 22 Kommunen über ein fundiertes Monitoring- und Evaluationskonzept. Ein solches Konzept bildet die Grundlage für eine gezielte und systematische Steuerung von Smart-City-Aktivitäten. Grundlage für die Analyse bietet unser Smart-City-Ranking, das wir seit 2018 alljährlich erstellen und das die größten deutschen Städte ab 30.000 Einwohnern anhand ihrer digitalen und nachhaltigen Entwicklung bewertet. Ausgehend von den Ergebnissen des aktuellen Smart-City-Rankings aus dem Jahr 2024 haben wir nun eine gesonderte Stichprobe gezogen und die 50 erstplatzierten Smart Cities hinsichtlich der Themen Monitoring und Evaluation analysiert.

Neben den 22 genannten Kommunen sind bei 15 weiteren Städten aktuell entweder erste Ansätze für eine Fortschrittsmessung von Smart-City-Maßnahmen vorhanden – oder aber die Ansätze sind zumindest schon in Planung. Bei 13 Smart Cities liegen hingegen noch keinerlei Konzepte oder Ansätze zur Evaluation vor. Unsere Associate Leonie Schiermeyer sieht in den Ergebnissen noch ein großes Potenzial: „Ein strategisches Monitoring dient nicht nur der Optimierung und Effizienzsteigerung von Smart-City-Projekten. Auch für die Kommunikation von Erfolgen sowie der Legitimation von Maßnahmen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit ist eine durchdachte Fortschritts- und Erfolgsmessung essenziell.“


Qualitative Interviews untermauern die Ergebnisse

Ergänzt wurde die quantitative Analyse durch Interviews mit Vertretern ausgewählter Kommunen unterschiedlicher Größenordnungen, die sowohl vom Bund geförderte als auch nicht geförderte Smart Cities einschlossen. „In den Gesprächen mit Kommunen wird deutlich, dass sich bisherige Ansätze vor allem auf die Projekt- und Maßnahmenebene konzentrieren. Bewusstsein und Wille sind da, das Monitoring auch auf Ziel- und Strategieebenen anzuwenden, aber hier wird es oft sehr komplex, kaum quantifizierbar und zusätzlich erschwert durch die erforderliche Zusammenarbeit vieler Fachämter und Projektbeteiligter“, erklärt Leonie Schiermeyer.

Um hier Abhilfe zu schaffen, stellen wir im Rahmen des Praxisdossiers verschiedene Best Practices sowie bewährte Methoden zur Fortschritts- und Erfolgsmessung vor – darunter Modelle zur Zieldefinition und Entwicklung von KPIs. Ergänzend haben wir eine Reihe an Leitlinien entwickelt, die Kommunen Orientierung für die erfolgreiche Implementierung entsprechender Strukturen bieten.


Leitlinien für das Monitoring von Smart Cities

  1. Monitoring und Evaluation in Strategie- und Projektentwicklung integrieren
  2. Ziele klar definieren und strategisch verankern
  3. Indikatoren anhand quantitativer und qualitativer Kennzahlen festlegen
  4. Verantwortlichkeiten zuteilen und notwendige Ressourcen frühzeitig bereitstellen
  5. Fortschritt regelmäßig kontrollieren
  6. Transparenz fördern und Fehlerkultur stärken
  7. Aktive Teilhabe für politische Entscheider, Stadt-verwaltung und Bürgerschaft ermöglichen
  8. Mit klaren Strukturen und niedrigschwelligen Verfahren die Effektivität steigern
  9. Prozesse dauerhaft verstetigen und in kommunale Strukturen einbetten
  10. Bestehende Strategien nachschärfen, statt neue zu entwickeln

„Mit diesen Leitlinien und einer Auswahl an Best Practices im Praxisdossier geben wir Kommunen eine konkrete Hilfestellung, wie sie beim Aufbau von Monitoring-Strukturen sinnvoll und gezielt vorgehen können,“ sagt Leonie Schiermeyer.
 

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