|  Geschäftsfeld Glasfaser bietet Stadtwerken ein riesiges Potenzial

Geschäftsfeld Glasfaser bietet Stadtwerken ein riesiges Potenzial

 

Noch ist der “Kuchen Glasfaser” nicht vollständig verteilt. Vor allem Stadtwerke könnten erheblich davon profitieren, die digitale Daseinsvorsorge langfristig zu übernehmen. Doch dafür müssen sie JETZT aktiv werden und sich strategisch zum Geschäftsfeld Glasfaser positionieren.

“Wir wollen das Potenzial der Digitalisierung in Staat und Gesellschaft besser nutzen. Unser Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und dem neuesten Mobilfunkstandard” – der Koalitionsvertrag der Bundesregierung lässt zumindest in der Theorie keinen Zweifel daran offen: Deutschland soll Glasfaser-Land werden. Konkret beziffert die sogenannte Gigabitstrategie der Bundesregierung den Zeitplan hinter dem Netzausbau dabei wie folgt: Bis 2025 sollen mindestens 50 Prozent aller Haushalte in der Bundesrepublik einen Glafaseranschluss haben. Bis 2030 soll es die Glasfaseranschlüsse dann flächendeckend geben.

So weit, so gut. Doch wo stehen wir in puncto Glasfaserausbau heute? Und lassen sich die gesteckten Ziele anhand dessen auch tatsächlich erreichen? Laut der 24. TK-Marktanalyse Deutschland 2022 konnten im vergangenen Jahr insgesamt 12,3 Millionen Haushalte auf einen Glasfaseranschluss zugreifen. 8,9 Millionen dieser Anschlüsse waren zwar verfügbar, aber noch nicht aktiv – sprich sie wurden von den Haushalten nicht genutzt. Gemessen an der Gesamtzahl aller Haushalte in Deutschland hat demnach aktuell ein Viertel von ihnen die Möglichkeit, auf einen Glasfaseranschluss zuzugreifen.

Die Zahl macht deutlich: Das Ausbautempo hat beim Glasfaserausbau in den vergangenen Jahr zwar deutlich angezogen. Um in den nächsten zwei Jahren jedoch eine angestrebte Glasfaserquote von 50 Prozent zu erreichen, gibt es noch alle Hände voll zu tun. Besonders aktiv ist in diesem Kontext derzeit die Deutsche Telekom. Wie die WirtschaftsWoche beispielsweise erst kürzlich in ihrer Ausgabe 07/2023 berichtet hat, hat sich das börsennotierte Unternehmen bereits einen Marktanteil von 70 Prozent bei der Glasfaserstrecke bis zu den Verteilerkästen auf den Gehsteigen gesichert. Worum es dem Telekommunikationskonzern jetzt noch gehe, sei der Kampf um die tatsächlichen Hausanschlüsse.
 

Digitale Infrastruktur als Basis der urbanen Transformation

Angesichts dessen stellen wir uns jedoch einmal mehr die Frage: Soll das Geschäftsfeld Glasfaser tatsächlich ausschließlich einem Monopolisten wie der Deutschen Telekom überlassen werden? Oder wäre es nicht gerade für Stadtwerke von entscheidender Wichtigkeit, sich noch ein Stück des Glasfaser-Kuchens zu sichern? Mit Blick auf die fortschreitende Energiewende werden sich Stadtwerke schon in sehr absehbarer Zeit ohnehin dazu gezwungen sehen, ihr bisheriges Geschäftsmodell zu überdenken. Es müssen entsprechend neue, langfristig attraktive Geschäftsfelder her. Und genau hier bietet der Glasfaserausbau ein immenses Potenzial.

Für eine erfolgreiche urbane Transformation im Sinne einer Smart City ist eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur unabdingbar. Sie bildet quasi überhaupt erst das Fundament für den Einsatz smarter Technologien. Übernimmt ein Stadtwerk diese digitale Daseinsvorsorge, so wird es zugleich langfristig an der urbanen Transformation teilhaben und sich somit eine wichtige Einnahmequelle sichern.

Natürlich muss eine so grundlegende Entscheidung wie die bezüglich des Geschäftsfelds Glasfaser aber von jedem Stadtwerk selbst getroffen werden. Nicht für jedes Versorgungsunternehmen ist diese neue Ausrichtung gleichermaßen lukrativ; es müssen vielmehr individuelle Standortfaktoren berücksichtigt werden. Und: Die Entscheidung kann letztlich nur mit Hilfe einer fundierten Analyse gefällt werden, die alle ausschlaggebenden Faktoren miteinschließt. Nur so lassen sich mitunter verheerende Fehlinvestitionen frühzeitig vermeiden.
 

Stadtwerke Norderstedt machen es vor

Ein Stadtwerk, das die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt hat und jetzt von seinem Vordenkertum profitiert, sind etwa die Stadtwerke Norderstedt. Bereits 1999 haben sie die wilhelm.tel GmbH gegründet und damit ein völlig neues Geschäftsfeld neben der frisch liberalisierten Energieversorgung betreten. Inzwischen versorgt wilhelm.tel über 95 Prozent der Norderstedter Haushalte mit einem Glasfaseranschluss. Das Unternehmen hat sich auf diese Weise nicht nur zum attraktivsten Telekommunikationsanbieter in der Metropolregion Hamburg entwickelt; die umfassend ausgebaute digitale Infrastruktur Norderstedts stellt vielmehr auch deutschlandweit ein echtes Novum dar.

Noch haben auch andere kommunale Versorger die Chance, auf dem Glasfasermarkt mitzumischen. Jedes Stadtwerk, das sich strategisch klug zum Thema Glasfaser positioniert, legt damit den Grundstein für langfristiges Wachstum – und damit die Basis für eine nachhaltig erfolgreiche urbane Transformation!
 

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Smart City

Gemeinsam mit Stadtwerken und Kommunen entwickeln wir zukunftsfähige Konzepte in allen Bereichen der digitalen Daseinsvorsorge und unterstützen beim erfolgreichen Eintritt in den Smart-City-Markt.

Weitere Infomationen

Weitere Informationen zur aktuellen Glasfaserquote können Sie der Marktanalyse 2022 des Bundesverbands Breitbandkommunikation entnehmen. Welche konkreten Leistungen wir im Bereich Glasfaserausbau anbieten, finden Sie ansonsten im Themenbereich Zukunftsfähiges Stadtwerk.

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